Rockwell

ROCKWELL-Härteprüfverfahren

Das Rockwell-Verfahren ist ein statisches Härteprüfverfahren, das in der Materialwissenschaft und im Ingenieurwesen weit verbreitet ist. Es zeichnet sich durch die folgenden detaillierten technischen Aspekte aus:

ROCKWELL-Standardisierung:

  • Das Verfahren entspricht internationalen Normen wie ISO 6508 und ASTM E18, was Konsistenz und Zuverlässigkeit in verschiedenen Anwendungen gewährleistet.
  • Unterschiedliche Rockwell-Skalen (z. B. A, B, C) sind definiert, um Materialien mit unterschiedlichen Härtebereichen und Eigenschaften zu prüfen.

Prüfkraftbereich:

  • Die Härte wird im Makrobereich gemessen, mit Prüfkräften von 49,03 N (5 kgf) bis 1471 N (150 kgf).
  • Die gängigen Prüfkräfte variieren präzise je nach Skala, z. B. 98,07 N (10 kgf) für HRB oder 1471 N (150 kgf) für HRC.

Differential-Tiefenprinzip:

  • Der Prozess misst die verbleibende Eindringtiefe nach Anwendung und Entfernung der Haupt- und Nebenlasten, anstatt die Verformung direkt zu bewerten.
  • Eine Nebenlast (meist 10 kgf) wird zunächst angewendet, um den Eindringkörper zu setzen und Oberflächenunregelmäßigkeiten zu beseitigen. Anschließend wird eine Hauptlast aufgebracht und entfernt, wodurch eine messbare Eindellung verbleibt.

Eindringkörper-Spezifikationen:

  • Diamantkegel: Verwendet in Skalen wie HRC, mit einem Kegelwinkel von 120° und einer hochpolierten, abgerundeten Spitze mit einem Radius von 0,2 mm, speziell für härtere Materialien wie Stahl und Keramik.
  • Hartmetallkugel: Verwendet in Skalen wie HRB oder HRF; die Kugeln bestehen typischerweise aus Wolframkarbid für Langlebigkeit und sind in verschiedenen Durchmessern erhältlich (1/16 Zoll, 1/8 Zoll, 1/4 Zoll oder 1/2 Zoll), um weichere Materialien wie Aluminium und Kupferlegierungen zu prüfen.

Genauigkeit und Wiederholbarkeit:

  • Das Rockwell-Verfahren gewährleistet hohe Wiederholbarkeit, indem es den Einfluss des Bedieners durch automatisierte oder halbautomatisierte Maschinen minimiert.
  • Moderne Geräte verfügen über digitale Anzeigen und geschlossene Kraftregelkreisläufe zur Verbesserung der Präzision.

Prüfbedingungen:

  • Proben müssen eine Mindestdicke von mindestens dem Zehnfachen der Eindringtiefe aufweisen, um Substrateffekte zu vermeiden.
  • Die Oberflächenvorbereitung ist entscheidend; der Prüfbereich muss sauber, glatt und frei von Beschichtungen oder Oxidationsschichten sein, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.

Anwendungen:

  • Das Verfahren wird in vielen Branchen eingesetzt, um die Härte von Metallen, Polymeren und Verbundwerkstoffen zu prüfen.
  • Es ist besonders wertvoll für die Qualitätskontrolle und den Materialvergleich aufgrund seiner einfachen Bedienung und schnellen Ergebnisse.

Einschränkungen:

  • Nicht geeignet für sehr dünne Materialien oder Proben mit erheblichen Oberflächenunregelmäßigkeiten.
  • Die Eindringtiefe liefert möglicherweise nicht genügend Informationen über anisotrope Materialien oder geschichtete Verbundstoffe.

Die Vielseitigkeit und Benutzerfreundlichkeit des Rockwell-Verfahrens machen es zu einem Eckpfeiler der Materialprüfung. Es wird durch robuste Normen unterstützt und ist an eine Vielzahl von Materialien und Anwendungen anpassbar.